Gütersloh, 19. Juni 2017. Operative Eingriffe aufgrund von Rückenbeschwerden nehmen stark zu. Von 2007 bis 2015 stiegen sie um 71 Prozent von 452.000 auf 772.000. Dabei fällt auf, dass bestimmte Rückenoperationen je nach Wohnort der Patienten unterschiedlich häufig durchgeführt werden. Die regional sehr großen Unterschiede haben sich über die Jahre sogar verfestigt. Die Ergebnisse beruhen auf einem neuen Faktencheck Gesundheit der Bertelsmann Stiftung, der die Häufigkeit von drei ausgewählten Rückenoperationen in allen 402 Kreisen und kreisfreien Städten Deutschlands untersucht hat. Betrachtet wurden die Häufigkeiten von Versteifungsoperationen (Spondylodesen), Entfernungen knöcherner Strukturen am Wirbelkanal (Dekompressionsoperationen) und Bandscheiben-OPs. weiterlesen
Gütersloh, 22. November 2016. Jeder fünfte gesetzlich Versicherte geht mindestens einmal im Jahr wegen Rückenschmerzen zum Arzt – 27 Prozent davon suchen sogar vier Mal oder öfter einen Arzt auf. Von den jährlich mehr als 38 Millionen rückenschmerzbedingten Besuchen bei Haus- oder Fachärzten und den dabei veranlassten sechs Millionen Bildaufnahmen wären viele vermeidbar. Zu diesem Schluss kommt die Studie Faktencheck Rücken der Bertelsmann Stiftung. weiterlesen
Gütersloh, 8. September 2016. In Krankenhäusern, die bestimmte Eingriffe häufig ausführen, gibt es weniger Komplikationen und Todesfälle als in Kliniken, die deutlich geringere Fallzahlen aufweisen. Der aktuelle Faktencheck Gesundheit der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass die stärkere Spezialisierung, beispielsweise bei Hüftoperationen oder Prostata-Entfernungen, die Versorgungsqualität in Deutschland verbessern könnte. Deutlich längere Fahrzeiten müssten die Patienten deshalb nicht in Kauf nehmen. weiterlesen
Gütersloh, 2. November 2015. Nur sechs Prozent der Deutschen möchten ihre letzte Lebensphase im Krankenhaus verbringen. Für ein würdevolles Sterben zu Hause müsste jedoch die ambulante palliative Versorgung weiter ausgebaut werden. Denn noch stirbt fast jeder zweite ältere Mensch in Deutschland in einer Klinik. Das geht aus dem aktuellen Faktencheck Gesundheit der Bertelsmann Stiftung hervor, der die Versorgungsleistungen für Menschen während der letzten Lebensphase untersucht hat. weiterlesen
Selbst in sehr leistungsstarken Gesundheitssystemen hängt eine angemessene medizinische Versorgung oftmals vom Wohnort ab. Das weisen OECD und Bertelsmann Stiftung in zwei aktuellen Studien für Deutschland und zwölf weitere Industrienationen nach. In manchen Städten und Landkreisen werden acht Mal mehr Einwohner an Mandeln operiert als anderswo. Ähnlich große regionale Unterschiede gibt es bei der Entfernung des Blinddarms, der Prostata oder beim Einsetzen eines Defibrillators am Herzen. Rein medizinisch sind derart hohe Abweichungen ebenso wenig zu erklären wie durch Alters- oder Geschlechtsstrukturen – ein Warnsignal für die Studienautoren, die ihre Befunde am Dienstag (16. September) auf einer gemeinsamen Konferenz in Berlin dem Fachpublikum vorstellen: "Große regionale Unterschiede in der Gesundheitsversorgung sind ein klares Zeichen für Qualitäts-, Effizienz- und Gerechtigkeitsprobleme", sagte OECD-Direktor Mark Pearson. weiterlesen
Pressemitteilung 11.08.2014
Spritzen und Spiegelungen bei Kniearthrose sind häufig wirkungslos und bergen darüber hinaus unerkannte Risiken. Dies belegt eine Studie der Bertelsmann Stiftung, deren Ergebnisse heute veröffentlicht wurden. Danach zeigen gängige Therapiemaßnahmen bei Kniearthrose kaum Wirkung. Für den "Faktencheck Gesundheit" der Bertelsmann Stiftung hat das Harding Zentrum für Risikokompetenz am Max-Planck-Institut in Berlin aktuelle Literatur analysiert. Das Fazit: Gelenkspiegelungen, Hyaluron- und Kortikoid-Injektionen zeigen nur einen sehr begrenzten Nutzen. Risiken, die mit den Eingriffen verbunden sind, sind dagegen oft unzureichend erforscht. weiterlesen
Pressemitteilung 10.07.2014
Auf dem Land müssen sich auch künftig erheblich mehr Patienten einen Arzt teilen als in den Städten. An dieser ungleichen und viel kritisierten Verteilung der Ärzte in Deutschland ändert auch das Landärztegesetz wenig, obwohl genau dies vor zwei Jahren erklärtes Ziel des Gesetzgebers war. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Faktencheck Gesundheit der Bertelsmann Stiftung. Zwar könnte sich die Versorgung mit Allgemeinmedizinern in bevölkerungsschwachen Regionen verbessern. Trotzdem erreicht das Landärztegesetz noch nicht einmal in jedem zweiten Landkreis eine bedarfsgerechte Verteilung der Arztsitze. Rückschritte drohen insbesondere bei der Verteilung der Fachärzte, die wohnortnah benötigt werden. weiterlesen
Pressemitteilung 19.03.2014
Drei von vier Patienten in Deutschland, die an einer schweren Depression erkrankt sind, erhalten keine angemessene Therapie. Laut aktuellem "Faktencheck Gesundheit" der Bertelsmann Stiftung werden bundesweit mehr als die Hälfte der schwer Depressiven unzureichend, 18 Prozent sogar gar nicht behandelt. Wie hoch die Chance eines Patienten auf eine angemessene Therapie ist, hängt nicht zuletzt vom Wohnort ab. weiterlesen
Pressemitteilung 17.10.2013
Die Wahrscheinlichkeit, ein künstliches Kniegelenk zu erhalten, hängt vom Wohnort ab. Der aktuelle Faktencheck Gesundheit der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass bei Patienten in Bayern erheblich häufiger Erst-Implantationen von künstlichen Kniegelenken vorgenommen werden als bei Patienten im Nordosten Deutschlands. weiterlesen
Pressemitteilung 07.05.2013
Im Jahr 2010 wurden in Deutschland 69.000 Kindern und Jugendlichen die Gaumenmandeln entfernt. Innerhalb Deutschlands gibt es jedoch frappierende Unterschiede: Während zwischen 2007 und 2010 im Durchschnitt pro Jahr beispielsweise nur 14 von 10.000 Kindern und Jugendlichen aus dem Landkreis Sonneberg in Thüringen operiert wurden, waren es in der nicht weit entfernten Stadt Schweinfurt fast acht Mal so viele (109). Das zeigt der neueste Faktencheck Gesundheit der Bertelsmann Stiftung unter www.faktencheck-mandeloperation.de anhand interaktiver Deutschland-Karten auf der Basis von Daten des Statistischen Bundesamtes. weiterlesen